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    Im Test: Bacon Bomb von Lidl

    von Mo 24. Juni 2021
    geschrieben von Mo

    Warum ich ständig bei Lidl zu diesen schrecklichen BBQ-Convenience Produkten greifen muss? Keine Ahnung, es überkommt mich einfach. Diesmal im Geschmackstest: die „Bacon Bomb mit BBQ-Käsefüllung und feinen Jalapenos“. Wie weit entfernt ist sie von einer authentischen Bacon Bomb?

    Woher der Name kommt, erschließt sich recht schnell. Der mit Speck umwickelte Hackfleischklumpen sieht wirklich aus wie eine kleine Bombe. Das trifft auch auf die Kalorien zu, denn hier geht es nicht um ein zartes Lendenstück oder um eine magere Putenbrust sondern um deftiges Hackfleisch, gefüllt mit Käse und umwickelt mit schön fettigem Bacon. Wer möchte, glasiert das ganze noch am Ende mit süßer BBQ-Sauce und spätestens dann gerät die Bauchspeicheldrüse an ihre Grenzen! Aber was wäre ein zünftiges Barbecue ohne Insulinkollaps.

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    Die gekaufte Bacon Bomb

    Doch nun zu dem, was uns Lidl (bzw. Gustoland, wie auch das Pseudo-Brisket aus meinem letzten Test) als fertig zu kaufende Bacon Bomb schmackhaft machen will. Zunächst fallen die immer wieder lustig klingenden phantastischen Markennamen auf, diesmal „MCENNEDY“ mit dem Untertitel „Slow Cooked“. Was bei einer Bacon Bomb zwar keine Rolle spielt, aber gut in den Hype rund um die „low and slow“ Thematik passt. Nach dem Auspacken liegt die Bombe gut in der Hand und würde sich prima als Wurfgeschoss eignen.

    Der Inhalt ist dermaßen fest und kompakt, dass man zunächst glaubt, das Ding wäre noch tiefgefroren (ist es nicht, denn es stammt aus dem Kühlregal). Entfernt man die Plastikverpackung, die alles luftdicht umschließt, kommt ein bleiches und nach Corned-Beef riechendes Etwas zum Vorschein. Dieses Etwas hat, nachdem es in seiner Verpackung eingeschweißt und gekocht wurde, noch reichlich Schweineglibber um sich herum gebildet. Das ist an sich nichts ungewöhnliches, nur stammt das Gelee normalerweise aus Teilen, die man eher nicht im Hackfleisch vermuten würde wie z.B. alles, was unter „Snuten un Poten“ läuft. Aber sei’s drum, Nose to Tail ist ja auch gerade wieder hip.

    Da man auf ein Rub verzichtet hat, kommt wieder meine Eigenkreation zum Einsatz, eine Variante von „Magic Dust“ (nicht zu verwechseln mit „Angel Dust„). Eine Mischung, die sich auf Ribs, Pulled Pork und natürlich auch auf einer Bacon Bomb hervorragend macht. Dann ab damit in den Backofen bei 180 Grad Umluft und kucken, was passiert.Oben sieht man das Ergebnis: das harte gekochte Hackfleisch ist nach dem Backen noch härter geworden und die flüssige Füllung aus Käse mit BBQ-Sauce verteilt sich nach dem Anschneiden direkt ins Nirvana! Da hätten sich die Food-Ingenieure bei Gastroland mal ein bißchen mehr Mühe geben dürfen. Ganz schlecht schmeckt es nicht, das muss man dem Teil lassen. Die Geschmacksnerven werden mit einer Menge an Additiven überschüttet, ähnlich wie wenn man eine Tüte Chips auf ex leert.

    Theoretisch enthält die Käsefüllung auch die erwähnten „feinen Jalapenos“. Bei genauerer Betrachtung liegt deren Menge jedoch nur bei 0,4% des Anteils der Füllung. Diese hat wiederum 8% Anteil am Gesamtgewicht von 450 Gramm der Bacon Bomb. Falls mich die Prozentrechnung jetzt nicht im Stich gelassen hat, sind das also absolut gesehen 0,144 Gramm an feinen Jalapenos. Wenn man bedenkt, dass eine einzelne Schote etwa 10 Gramm wiegt, dann enthält die gesamte Bomb weniger als ein hauchdünnes Scheibchen einer Jalapenoschote.

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    Eine authentische Bacon Bomb selber machen

    Genug herumgekrittelt, solche Tricksereien sind in der Lebensmittelindustrie die Norm, da muss man sich nichts vormachen. Wer eine wirklich gute Bacon Bomb selber machen möchte, kann das mit diesem Rezept hier tun:

    1. Man nehme Hackfleisch nach Wunsch, was Menge, Fleischart und Qualität angeht, verknete es mit Salz, Pfeffer und Gewürzen nach Geschmack und bereite daraus einen rechteckigen Fladen. Diesen legt man auf ein Backpapier.

    2. Darauf drapiert man Käsestreifen und etwas Gemüse für das gute Gewissen. Hier Paprikawürfel. Mit Hilfe des Backpapiers rollt man den Fladen zusammen, so dass man eine kompakte und dichte „Bombe“ erhält.

    3. Ebenso kaufe man einige Päckchen Frühstücksspeck („Bacon“, von Lidl oder von woanders) und flechte aus den Scheiben ein Netz. Als Unterlage dient wieder ein Backpapier, das uns später wieder beim Einrollen gute Dienste leisten wird. Sehr zu empfehlen ist übrigens der etwas hochwertigere Bio-Bacon von Alnatura, der ein herrliches Raucharoma hat.

    4. Nun findet die „Hochzeit“ statt, das heißt wir müssen die nackte Bombe irgendwie heil auf das Bacon-Netz bugsieren. Hierfür habe ich leider keinen Tipp.

    5. Jetzt kommt der einfachste Teil: mit Hilfe des Backpapiers wird der Speck schön eng um das Hackfleisch gelegt. Aufpassen, dass aus der Bombe keine Käsestücke herausschauen, denn sonst endet die Füllung im Grill.

    6. Wer es besser machen möchte als ich, strickt sich mit ein paar Extrascheiben Bacon alle Löcher schön dicht. Danach bestreut man die Bombe mit einem Rub (z.B. der Klassiker „Magic Dust“, siehe Link ganz unten) und schon kann sie in den Ofen.

    7. Bei mir kam die Bombe auf den Kugelgrill statt in den Backofen. Das ist besser für den Geschmack aber grundsätzlich kann man das Rezept auch im Backofen machen. Bei der Kerntemperatur ist Vorsicht geboten, denn diese sollte nicht über 70 Grad Celsius liegen, also bitte immer das Thermomenter im Auge behalten. So eine dicke Bombe gart noch mindestens 2 Grad nach, auch wenn sie schon vom Grill genommen wurde, das gilt es zu beachten. Über die Garzeit sage ich hier bewusst nichts, denn diese kann je nach Dicke der Bombe und Temperatur im Garraum sehr unterschiedlich sein. Die hier abgebildete Bombe brauchte noch nicht mal eine Stunde, die nächste und doppelt so große dagegen 1,5 Stunden.

    Wie man gut erkennen kann, bleibt ein „richtiger“ Käse noch halbwegs fest, wenn die Bacon Bomb fertig gegart ist und aufgeschnitten wird.  Das Hackfleisch ist saftig, der Bacon knusprig und die Füllung im Prinzip ganz nach Geschmack modifizierbar. So eine Bomb eignet sich auch hervorragend, um auf Bestellung zur nächsten Grillparty mitgebracht zu werden. Einfach in Alufolie wickeln und in einer Isolierbox transportieren. So hält sie locker zwei Stunden warm oder kann auch ganz einfach im Backofen oder Dampfgarer vor Ort noch einmal aufgewärmt werden.

    Wer sich einmal an der Herstellung von Bacon selber versuchen möchte, findet hier bei AmazingRibs.com einige Rezepte. Beim deutschen BBQPit.de findet man ein sehr ausführliches Rezept für die Bacon Bomb in den unterschiedlichsten Varianten. Die Seite ist zwar vollgestopft mit „Produktempfehlungen“, aber die Kommentare zu den einzelnen Rezepten sind sehr aufschlussreich und Fragen werden vom Autor kompetent beantwortet. Also Daumen hoch für diese Webseite zum Thema BBQ, der besten deutschsprachigen, wie ich finde.

    Ab in den Einkaufswagen

    Wer sinnvolle Produkte rund um die Bacon Bomb kaufen möchte, kann das hier tun.

    Magic Dust ist als basic Rub immer sinnvoll. Man kann es aber auch leicht selber mahlen und mischen und dafür die leere Plastikdose verwenden. In der Großpackung spart man 1/3 vom Preis. Soweit ich weiß, führt Lidl den Magic Dust nicht als Fertigmischung.

    Und für das Finish (das „Glaze“ auf den Ribs) empfehle ich diese leckere und preiswerte Sauce von Sweet Baby Ray’s.

    Das Buch, die Bibel: Wissenschaftliche Grundlagen des Grillens & BBQ, praxisnah erklärt von „Meathead“ Goldwyn, der hier mit einigen Mythen aufräumt.

    Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.

    Mo’s Empfehlung für Leser, die sich für „Bacon Bomb“ interessieren:

    • Im Test: Beef-Brisket von Lidl
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