Besuch der Rumbrennerei in Calheta auf Madeira

von Mo

Das Dörfchen Calheta liegt auf der westlichen Südseite von Madeira, nur wenige Autominuten von Funchal entfernt. Nachdem man alle möglichen Tunnels hinter sich gelassen hat, fährt man die abschüssige Straße hinab nach Calheta und kann gleich auf einem Parkplatz am Straßenrand den Wagen abstellen. Wenige Meter danach kommt man schon am Eingang der Rumbrennerei „Engenhos da Calheta“ vorbei.

Hier geht es ziemlich ungezwungen zu. Man kann einfach durch das Gebäude spazieren und sich die wenigen verbliebenen Brenneinrichtungen ansehen. Bis auf ein paar Namensschilder gibt es keine Erklärung. Viel zu lernen ist hier also nicht. Das ist ein wenig schade, denn wie es besser geht, zeigen zum Beispiel die großen karibischen Destillerien auf Martinique wie „Dillon„, um nur eine zu nennen.

2013 Madeira (118) rum calheta

Erst beim Shop erwacht der Unternehmergeist wieder. Hier kann man vom Zuckerrohrsirup bis zum fertigen Rum alles kaufen, was das Touristenherz begehrt. Den Zuckerrohrsirup habe ich mir mal gespart – sieht einfach zu sehr nach Rübensirup aus, von dem ich auch kein Freund bin. Wer noch keinen probiert hat, sollte sich hier unbedingt mit dem „Bolo de Mel“ eindecken. Er steht in der selben Tradition wie das französische „Pain d’Epices“ oder der deutsche Frühstückskuchen. Das ist ein dunkles, lebkuchenartiges Gebäck, das zu einem guten Teil mit Zuckerrohrsirup gesüßt wird. Daher findet man hier richtig frisch gebackenen Kuchen, der sich in der Mini-Version auch prima als Mitbringsel eignet. In der Version mit 1,50 Metern Durchmesser eignet er sich dann eher für Showzwecke, und allein deswegen haben sie ihn wohl auch gebacken. Er nimmt ja bloß die Hälfte des Verkaufsraumes ein.

2013 Madeira (113) gigantik bolo de mel

Den erzeugten Rum (hier nennen sie ihn „Aguardente“) kann man natürlich vor dem Kauf probieren und kann dabei feststellen, dass er genauso frisch und grasig schmeckt, wie seine Kollegen in der Karibik. Der weiße Rum zumindest. Kein Wunder, wurde der erste Rum, den wir Europäer genießen durften, doch auf Madeira produziert. Jedenfalls bevor ihm von den karibischen Vettern der Rang abgelaufen wurde.

Hier geht’s zum zweiten Besuch der Rumbrennerei im Jahr 2022! –>

Ab in den Einkaufswagen

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