Im Test: Wiener Knusperbraten von Wiesbauer

von Mo

Convenience Food sieht in der Packung nie besonders lecker aus. Das Fleisch liegt in einem Plastikbeutel in seinem eigenen Glibber und wartet darauf, wieder aufgewärmt zu werden. Das erinnert mehr an Kantinen-Food oder Essen auf Rädern als an ein leckeres Gericht. Aber in diesem Fall liegt man falsch und zwar aus den folgenden Gründen.

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Was es ist: Schweinebauch und sonst nichts

Auf der Packung steht zwar „Knusperbraten“ aber gedanklich ist man natürlich beim amtlichen „Krustenbraten“. Das kann alles mögliche sein, solange es eine Kruste hat, aber meistens ist damit ein stattliches Stück vom Schinken gemeint. In diesem Fall handelt es sich dagegen um einen recht übersichtlichen Abschnitt vom Schweinebauch mit Schwarte (300 g), der im Plastikbeutel schonend gegart wurde. Es ist nichts dran außer dem Fleisch und Salz. Keine zusätzlichen Gewürze, Aromen oder Geschmacksverstärker. Das ist sehr selten und extrem lobenswert! Das letzte Wiesbauer-Produkt hier im Test war das „Flinke Gansl“ und das war so salzig, dass es eigentlich nur mit dem Warnhinweis eines Kardiologen hätte verkauft werden dürfen. Diesmal ist die Dosis ein wenig niedriger und das schmeckt man auch. Obwohl der Salzgehalt nach Zahlen immer noch 1% beträgt. Das sind in diesem Fall immerhin 3 Gramm absolut, aber ich würde in meiner eigenen Küche auch nicht weniger auf ein Stück dieser Größe geben. Man kann den Bauch also direkt so essen, wie er aus dem Ofen kommt.

Knuspriger Schweinbauch für Dummies

Im Netz kursieren die wildesten Anleitungen, mit welchen Tricks man die Schwarte, also die Haut vom Schwein, so richtig schön knusprig bekommt. „Rösch“ soll sie sein, wie der Bayer das nennt. Darunter versteht man, dass die Haut in der trockenen Hitze des Backofens aufploppt, so ähnlich wie Popcorn. Kleine Fettexplosionen ereignen sich unter der Hitzestrahlung des Grills und blühen an der Oberfläche auf wie kleine, köstliche Fettblumen! Damit das klappt, muss die Haut gut mit Salz eingerieben sein und sollte am besten für eine Weile gekocht werden. Unter dem Backofengrill passiert dann die Zauberei und man kann zusehen, wie nach und nach aus dem braunen Braten ein Krustenbraten wird. Dumm ist nur, dass zu hause die Vorbereitung oft missachtet wird. Man kocht oder schmort das Fleisch zu kurz oder man ist zu ungeduldig, während die Kruste unter dem Grill entsteht. Wer es eilig hat, einfach den Grill hochdreht und dann weggeht, der wird beim Zurückkommen eine schwarze, verkohlte Oberfläche erhalten.

Dieser Krustenbraten von Wiesbauer ist im Prinzip schon fix und fertig, so dass er nur noch erwärmt zu werden braucht und unter den Grill muss. Laut Anleitung soll man ihn für 5 Minuten in warmes Wasser legen und dann noch für 15 Minuten in den Backofen plus 10 Minuten unter den Grill. Das erscheint mir zu lang und es geht auch gut umgekehrt, nämlich 15 Minuten in warmes Wasser und dann gleich direkt unter den Grill. Ab jetzt also aufgepasst und wenn es genug geploppt hat, kommt der gute Schweinebauch auf den Teller.

Fazit: einfacher geht’s nicht

Den Preis für diesen Krustenbraten habe ich zwar leider vergessen, aber er dürfte sich irgendwo bei gut 10 Euro das Kilo befinden. Biofleisch gibt es in dieser Preisklasse natürlich nicht, aber dafür einen wirklich einfachst zuzubereitenden Schweinebauch mit einer vorbildlich knusprigen Kruste und saftigem Fleisch. Ich finde einfach nichts zu meckern, das Ergebnis spricht für sich, siehe das Bild unten. Es sieht sogar besser aus als das Foto auf der Verpackung.

Fazit: einfach, aber gut, dieser knusprige Schweinebauch. Da lohnt sich das Selbermachen wirklich nicht mehr.

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