Im Test: Spare Ribs von Käfer (Aldi)

von Mo

Käfer Feinkost vom Aldi Discounter, wie passt das zusammen? Diesmal im Test sind die vorgegarten Spare Ribs in der Variante „Sweet Chili“ aus dem Kühlregal. Wie nahe kommen sie dem amerikanischen Original?

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Von Irlands grünen Wiesen zu Aldi

Zunächst mal muss ich die wahre Herkunft lüften: verkauft wird das Full Slab (eine ganze Rippenleiter) bei „Feinkost Albrecht“, also Aldi. Angeboten wird es dort unter der Edel-Marke „Käfer„. Hergestellt wurde es allerdings in Irland von der Firma „Ribworld„. Die Jungs bezeichnen sich als „Europe’s largest sous-vide specialist“ und das Ergebnis ist nicht übel, wie ich jetzt schon sagen kann. Schaut man sich deren Werbevideo an, kann man gut erkennen, dass die Ribs in einem großen Dampfgarer schonend zubereitet werden. Bis jetzt dachte ich, in Irland laufen vor allem Schafe und Rinder herum. Aber an Schweinen scheint es auch nicht zu mangeln, sie stellen die dritte Säule der Irischen Agrarwirtschaft dar.

Eine grüne Wiese werden sie bei einem Verkaufspreis des Endprodukts von 11,65 Euro das Kilo jedoch mit Sicherheit nie gesehen haben. Wir reden hier also von Schweinfleisch aus der industriellen Tierhaltung. Nach dem Dioxin-Skandal von 2008 können wir heute zum Glück davon ausgehen, dass das Fleisch zumindest damit nicht verseucht ist. Außerdem war das in Nord-Irland, wohingegen Ribworld im südlichen Mittelland liegt. Wer hat jetzt noch Lust auf irische Spare Ribs…? Vor diesem Hintergrund kann man schon verstehen, dass die Irische Flagge nicht vorne auf der Verpackung prangt. Machen wir uns nichts vor, im Rest der EU wird genauso produziert. Dann kucken wir doch mal rein in die Verpackung!

Was ist drin und dran

Ich habe bei Aldi die Variante der Ribs mit „Sweet Chili“ Marinade gekauft mit einem Gesamtgewicht von 600 Gramm. Beim Öffnen der Vakuumverpackung strömt einem dann auch ein würziger Duft entgegen. Ziemlich tomatig und pfefferig, sehr wenig nach Chili. Ob überhaupt welche drin sind, ist fraglich, wenn man die Zutatenliste betrachtet. Kostet man die Marinade einmal pur, so hauen einen die Pfeffer-Aromen und die Schärfe von den Socken. Sie ist nicht nur sehr scharf, sondern auch einfach sehr… pfeffrig! Das geht schon ein wenig über den Massengeschmack hinaus, wage ich zu behaupten. Statt einer Chili-Schote hätten sie lieber Pfefferkörner auf der Verpackung abbilden sollen. Aber schlecht schmeckt es nicht. Auffällig ist, dass das eingeschweißte Fleisch kaum ausgetretenen Glibber enthält. Das war bei den Spare Ribs von Lidl anders, siehe mein Test. Dafür hatten die Lidl-Ribs erheblich mehr Fleisch auf den Knochen. Die Käfer-Ribs sind doch arg abgeschält, da dürften die irischen Metzger ruhig eine Schippe mehr Fleisch dranlassen. So reicht die Portion für einen ordentlichen Esser, mehr werden hier nicht satt.

Die Nährwertangaben

Ein Blick auf die Nährwertangaben und die Zutatenliste auf der Verpackungsrückseite offenbart nichts ungewöhnliches. Positiv hervorzuheben ist die genaue Aufschlüsselung der wässrigen Anteile. So enthält das Fleisch eine Flüssigwürzung, die 8% des Gesamtgewichts (600 g) ausmacht sowie eben die Marinade, die 10% beisteuert. Das Fleisch mit Knochen liegt bei 82% Anteil, was absolut 492 Gramm entspricht. Der Fettgehalt liegt mit 13% im Ok-en Bereich, nur die 2,4% Salz sind grenzwertig. Bei meinem Test der Gans von Wiesbauer bin ich bereits weiter in das Thema eingestiegen. Wenigstens ist bei den Käfer-Ribs eindeutig gekennzeichnet, dass sich die Angaben auf das reine Fleisch ohne Knochen beziehen, das musste ich bei der Gans noch raten. Leider wird das reine Fleischgewicht nicht angegeben. Aber rechnet man ein wenig herum unter der Annahme, dass von den knapp 500 Gramm Ribs etwa die Hälfte Fleisch ist (250 g), kommt man auf einen absoluten Salzgehalt von ca. 7,5 Gramm. Und das ist zu viel.

Und ab auf den Grill damit

Zurück zur Marinade. Die kann wer will am Fleisch lassen. Ich habe mich aber dazu entschieden, sie größtenteils abzuwischen. Denn mein Plan lautet diesmal, die Ribs nicht im Backofen zu braten, sondern auf dem Grill zuzubereiten. Die Lidl-Ribs aus dem Backofen waren zwar lecker. Aber das richtige BBQ-Feeling kommt nur auf, wenn das Fleisch die Flamme geküsst hat. Und zu diesem Zwecke muss es auf den Grill. Richtige Spare Ribs benötigen ca. 4 Stunden bei 108 Grad, was auf einem Kohlegrill ziemlich schwer zu kontrollieren ist. Da kommen die fertig gegarten Ribs genau richtig, denn man braucht ihnen bloß noch das Finish zu verpassen und voilà, fertig ist die BBQ-Sause! Kurz angegrillt über der glühenden Kohle und noch 10 Minuten daneben gelegt, mehr ist nicht nötig. Vor dem Servieren kommt noch meine allseits beliebte Barbecue-Sauce drauf (siehe Link weiter unten) und schon kann es losgehen. Was sagen die Geschmacksknospen?

Sie sagen: zart, saftig, lecker! Dass die Ribs zart sind, war klar. Im Prinzip handelt es sich um weich gekochtes Fleisch mit Marinade. Die hatte lange Zeit zum einziehen und daher schmeckt das Fleisch auch lecker würzig. Den letzten Kick bekommen die Ribs durch das direkte Grillen und als Sahnehäubchen werden sie noch mit ein wenig BBQ-Sauce bestrichen. Ganz ehrlich, viel besser werden das die meisten Homegriller mit rohen Spare Ribs nicht hinbekommen.

Wer diese Schweine-Ribs mag, sollte sich auch meinen Test zu den Beef Ribs von Edeka durchlesen!

Ab in den Einkaufswagen

Diese Rippchenhalter sind praktisch, wenn man viele hungrige Esser mit Ribs versorgen möchte. Denn so passen mehr in den Ofen, bzw. auf den Grill. Früher konnte man die Abtropfhalterung von IKEA verwenden, die gibt es aber leider nicht mehr. Das hier verlinkte Teil kommt dem noch am nächsten:

Und für das Finish empfehle ich – wie immer – diese leckere und preiswerte Sauce:

Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.

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